Zusammen Kirche sein im Spiegel bei Bern

Die Gastfreundschaft hochhalten

Seit 2003 gehen im Kirchgemeindehauses im Spiegel eritreische und äthiopische Christinnen und Christen ein und aus. Am Mittwochabend treffen sie sich zum Gebet, samstags zum Chorsingen und am Sonntagnachmittag zum Gottesdienst. Oekumene, Weltoffenheit, Toleranz, Engagement für Entwicklungszusammenarbeit und Solidarität mit Flüchtlingen waren schon vor der Anfrage der Berean Evangelical Church in unserem Kirchenkreis keine Fremdwörter – somit waren die Voraussetzungen günstig, um dieser Migrationskirche in biblischer Tradition bis heute Gastrecht zu gewähren. Wie bei andern Gruppen aus dem Quartier verzichtet die Kirchgemeinde auf eine Miete, erwartet aber eine Mithilfe bei Gemeindeanlässen.

Anteil nehmen und helfen

Dank Erfahrungen im Missions- und Asylbereich bin ich als Pfarrer vertraut mit der Religiosität, Kultur und dem Alltag unserer afrikanischen Mitchristen. Ich nehme eine Vermittlerfunktion zwischen der Migrationskirche und unserem Kirchenkreis ein: Eingesessene und Zugewandte sollen sich bei uns gleichermassen zuhause fühlen.

Neben den mietzinsfreien Räumen unterstützt die Kirchgemeinde die Berean Evangelical Church auch finanziell. Einzelnen konnte mit juristischer Beratung, Referenzen, sprachlicher Hilfe und Weiterbildungen geholfen werden. Auch den Prozess zur Konstituierung der Gemeinde habe ich begleiten dürfen. Seit Anfang steht Berhanu Chernet als deren Leiter mit mir in regelmässigem Austausch. Vertrautheit und Freundschaft sind gewachsen.

Zusammenarbeiten

Punktuell arbeiten wir auch öffentlich zusammen. Im Rahmen der KUW etwa oder der "Brot für alle"-Aktion mit gemeinsamem Gottesdienst. Eingespielt hat sich ebenfalls der karitative Gemeindeabend der Berean Evangelical Church. Die darin eingebrachte "Südsicht" auf die Bibel und unseren schweizerischen Alltag empfinde ich als grosse Bereicherung. Die Lust, mit der Berhanu Chernet die verschiedensten Gebiete theologisch und biblisch fundiert angeht, ist auch für mich ein Gewinn.

David Schneeberger