Alter-Jugend-Generationen

A: Einleitender Text über alle Altersgruppen
Von der Jugend- bis zur Altersarbeit: Mit allen Generationen unterwegs
Regula Zähner, Projektleiterin Generationen-Kirche

B: Alter
"Mitgestalten statt mithelfen", Interview mit Esther Enderli
Gerlind Martin, Gerontologin, Mediatorin und Journalist 

  • Seniorenarbeit in der Kirchgemeinde Heiliggeist, im Gespräch mit Maja Agyemang, sozialdiakonische Mitarbeiterin mit Schwerpunkt Alter
    Regula Zähner
  • Seniorenarbeit Kirchgemeinde Wohlen, im Gespräch mit Mirco Bernasconi, Koordinator Soziales und Organisation der Kirchgemeinde Wohlen;
    Regula Zähner

C: Jugend
Kirchliche Jugendarbeit ab 2001
Christoph Kipfer und Manuel Münch, Beauftragte Jugend

  • Jugendarbeit Kirchgemeinde Belp
    Katrin Wittwer Frauenknecht, Katechetin/Koordinatorin Jugendarbeit, Ref. Kirche Belp-Belpberg-Toffen
  • Der Jugendarbeit Gewicht geben, Kirchgemeinde Frutigen
    Pfr. Frank Rytz, Abteilungsleiter KUW/Jugend, Jimmy Schnydrig, Jugendarbeit 
  • Junge Erwachsene fördern und ausbilden, Kirchgemeinde Grosshöchstetten,
    Stephan Loosli, Sozialdiakon und Katechet, Leiter der Fachstel-le KUW-Kinder-Jugend
  • Im zweiten Anlauf erfolgreich, Kirchgemeinde Kirchberg
    Stefan Grunder, Sozialdiakon/Jugendarbeiter

D: Generationen
Als Kirche generationenbewusst auftreten
Regula Zähner

  • Projektbeispiele aus verschiedenen Kirchgemeinden

E: Reformiertes Forum
Reformiertes Forum: Präsent an der Universität
Brigitte Affolter Uni-Pfarrerin 2006-2012

Von der Jugend- bis zur Altersarbeit: Mit allen Generationen unterwegs

Eine Kirche für alle Generationen! Diese Vision hat die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren geprägt. Die Kirche bietet sich als Übungsfeld dafür geradezu an: Mit der Taufe werden die Jüngsten in die Gemeinde aufgenommen,  Lebensübergänge und Abschiedsrituale werden in der Kirche gefeiert. Die kirchlichen Räume werden von allen Altersgruppen genutzt. Mit dem Blick für diese Ganzheit sind die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ins neue Jahrtausend aufgebrochen.

Unterschiedliche Herausforderungen und Entwicklungen

In der Pionierphase um 1970/80 setzte die kirchliche Jugendarbeit auf emanzipatorische Konzepte: Sie unterstützte Jugendliche auf dem oft konfliktreichen Weg, Freiräume zu finden und zu gestalten. Sie hat den Bogen von der Gemeinschaft am Lagerfeuer bis zum offenen Jugendtreff geschlagen. Ab dem Jahr 2000 wendet sich die Jugendarbeit vermehrt kirchennäheren Themen zu, z.B. mit den Videoprojekten "Ein Wort wie Feuer" und "Neighbours". Damit werden gleichzeitig die neuen Medien und die damit verbundene Jugendkultur aufgegriffen. Auch macht die kirchliche Jugendarbeit den Schritt aus den Kirchgemeinden hinaus und geht in Berufsschulen. Die evangelische Unigemeinde EUG am Pavillonweg zügelt in ein Ladenlokal mitten ins Uniquartier und wird zum Reformierten Forum.

Kirchliche Altersarbeit hingegen hat eine noch viel längere Tradition. Doch der Lebensabschnitt "Alter" hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Das kalendarische Alter spielt kaum mehr eine Rolle, Frauen und Männer zwischen 60 und 100 gestalten vielfältigste Lebenssituationen und –konzepte. Dies hat  zu einer Neuorientierung in der kirchlichen Altersarbeit geführt:  Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit gehen ineinander über, an die Stelle eines Versorgungsangebots treten vermehrt Einbezug und Partizipation der Zielgruppen.          

Veränderungen im Umfeld

Eine Vielzahl von gesellschaftlichen Veränderungen wirken sich auf die kirchliche Arbeit aus: So haben beispielsweise die politischen Gemeinden ihre Jugendarbeit im letzten Jahrzehnt nahezu flächendeckend umgesetzt und die Kirchgemeinden von ihrer Pionierrolle entlastet. Im urbanen Umfeld leben immer weniger reformierte Jugendliche, zunehmend mehr  mit einem multikulturellen und zum Teil interreligiösen Hintergrund. Und die Gesellschaft wird gesamthaft gesehen älter - auch die Kirchenmitglieder. Mit der "Babyboom-Generation" erreichen nun starke Jahrgänge das Pensionsalter. Die Alterskonzepte der Kantone und Gemeinden setzen auf ein möglichst langes selbständiges Wohnen der älteren Bevölkerung. Die Familien sind kleiner geworden und leben häufig nicht in nachbarschaftlicher Nähe. Die Mehrheit der Frauen arbeitet und steht für Betreuungsaufgaben nicht selbstverständlich zur Verfügung. Diese Entwicklungen fordern die Gemeinwesen - und damit auch die Kirchgemeinden - neu heraus.

Empfehlungen für Jugend-, Alters- und Generationenarbeit

Zum Abschluss der Dekade 2010 haben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Empfehlungen für Kirchgemeinden heraus gegeben, zur Jugendarbeit, zur Altersarbeit und zur Generationenarbeit. Diese Empfehlungen resümieren praxisbezogen die neuesten Entwicklungen in jedem der genannten Handlungsfelder und richten sich an die Jugend- und Altersfachleute in den Kirchgemeinden. 

Warum nicht eine Empfehlung für Alle? Generationenarbeit bedeutet nicht Gleichmacherei. Im Gegenteil nimmt die Generationenarbeit die unterschiedlichen Bedürfnisse und Potentiale der verschiedenen Altersgruppen wahr und respektiert diese. Darum machen Empfehlungen, die auf bestimmte Altersgruppen fokussieren, durchaus Sinn.

Neu  - und allen Empfehlungen gemeinsam - ist der Gesamtblick auf die unterschiedlichen Lebenswelten der Generationen.  Neu ist die Einsicht, dass es Berührungspunkte zwischen diesen Welten und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern braucht. Und neu ist die Erkenntnis, dass in der kirchlichen Jugend- und Altersarbeit besondere Kompetenzen und Strukturen nötig sind,  um dieses Miteinander im kirchlichen Alltag respektvoll und generationengerecht umzusetzen.

Regula Zähner