PaulusKino

Normalerweise geht der Mensch ins Kino auf der Suche nach Lebenserfahrung, weil gerade der Film wie keine andere Kunstart die Erfahrung des Menschen erweitert und vertieft.

Andrej Tarkowskij

Diese Vertiefung hat etwas damit zu tun, dass (gute) Filme existentielle, spirituelle Dimensionen des Lebens darstellen, die uns in der Dunkelheit des Kinos anrühren und immer auch an Eigenes, an Erlebtes, oft aber auch an Sehnsüchte und ungelebtes Leben erinnern. Sie tun das auf eine unaufdringlich-verführerische Weise und öffnen uns so für neue Auseinandersetzungen...

Filme zeigen Ansichten der Welt, erzählen Geschichten, Lebensgeschichten, Beziehungsgeschichten und leisten damit, was wir in der Kirche auch versuchen: Sie liefern Deutungsangebote für das Leben in unserer Zeit.

Idee

Das PaulusKino veranstaltet jeweils im "Winterhalbjahr" (Oktober-Mai) eine Filmreihe zu einem bestimmten Thema. Monatlich wird ein langer (90-120") Spielfilm oder Dokumentarfilm gezeigt.

Vor und nach den Filmvorführungen ist im Foyer eine Kinobar eingerichtet, die einlädt zum Zusammensein und gegenseitigen Austausch. Wer möchte, kann sich auch an einem Filmgespräch beteiligen.

Ziele

Die ausgewählten Filme sollen anregen

  • zur Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Thema und eigenen Berührungspunkten dazu
  • zum Entdecken und Verstehen neuer bildnerischer Erzählweisen und Umsetzungen religiös-existentieller Themen
  • zu inneren Erkundungen der Wirkung und Inspiration von Filmen und Austausch über das Gesehene und Erlebte
  • zu Begegnungen und Gesprächen

Zielgruppe/-publikum

  • Cinéphile Menschen aus unserem Quartier, die sich nicht unbedingt für das Mainstream-Kino interessieren und sich auch mit den existentiellen, theologischen und kirchlichen Aspekten von Filmen auseinandersetzen möchten.
  • Menschen, denen die soziale Dimension des Kinos wichtig ist, die nach einer Filmvorführung nicht allein sein wollen, sondern "den Film teilen" und über das Gesehene austauschen und diskutieren möchten.
  • Ich denke im speziellen auch an kirchliche Grenzgänger, die über das Medium Film dem kirchlichen Leben wieder näher kommen könnten.

Vorgehen

  • Information über das Projekt PaulusKino in der nächsten KGR-Sitzung
  • Publikation im November-Paulus Boten zum PaulusKino und Vorstellen der aktuellen Themenreihe 06/07
  • Start mit dem ersten Film im November

Budget/finanzieller Rahmen

Zwischen 50.- bis 250.- pro Filmabend (inkl. Kinobar) je nach Filmrechten und Honoraren für einzelne eingeladene Regisseure;

Insgesamt also maximal 2000.-

Finanzierung über das Konto Erwachsenenarbeit

Leider können wir keine Eintritte verlangen, da sonst die Beträge für allfällige Filmrechte bei den Verleihern um ein Mehrfaches steigen. An der Kinobar wird jedoch ein "Kässeli" für freiwillige Beiträge aufgestellt.

Geplante aktuelle Filmreihe November 06 – Mai 07

Thema: Sehet und schmecket – Mahl und Gemeinschaft im Film

Filmbeginn jeweils um 19.30

Kinobar ab 18.45; nach dem Film bis a. 22.30

Programm:

30. November
Babettes Fest | Gabriel Axel, 1986/1987, 102"

28. Dezember
Chocolat | Lasse Hallström, 2000, 121"

11. Januar        
Eat, Drink, Man, Woman | Ang Lee, 1994, 123"

1. Februar
We feed the World | Erwin Wagenhofer, 2005, 100"

1. März
Bic Mac Small World | Peter Guyer, 2001, 100" (vermutlich unter Anwesenheit von P. Guyer)

5. April
The Cook, the Thief, his Wife and her Lover | Peter Greenaway, 1989, 125"

3. Mai
La grande bouffe | Marco Ferreri, 1973, 133"

31. Mai
Tampopo | Juzo Itami, 1986, 114"


Anita Masshardt, 29. August 2006

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