Jungendarbeit

Eine grosse Zahl von Pfarrern opfert Zeit und Kraft, um Vereinigungen ehemaliger Konfirmanden ins Leben zu rufen und ansprechend zu gestalten. 1920

Die Berichtszeit ist charakterisiert durch einen mächtigen Aufschwung der Arbeit der Kirche für die erwachsene Jugend und umgekehrt der erwachsenen Jugend für die Kirche. 1940

In den Jugendgruppen findet die in der Sonntagschule begonnene, in Kinderlehre und Unterweisung weitergeführte kirchliche Aufbauarbeit ihre natürliche Fortsetzung. 1940

Neben den bisherigen Jugendgruppen haben sich in der Schweiz 8000 Jugendliche zu einem Bund evangelischer Jugend der Schweiz, "Junge Kirche" genannt, und 1800 andere Jugendliche zum Schweizerischen "Zwinglibund" verbunden. Aus 24 kirchlichen Jugendgruppen, die es 1934 im Kanton Bern gab, sind heute mehr als 100 geworden, das bedeutet nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen eine sehr bedeutsame Wendung. 1940

Gerade in der Zeit der Arbeitslosigkeit und Krise, in der die äussere Ausweglosigkeit schnell zu der inneren Haltlosigkeit und Zermürbung führt, hat sich die Jugendgruppe als eine Gemeinschaft erweisen können, wo gemeinsames Verstehen und Reden (nicht nur Jammern und Schimpfen) die Isoliertheit des arbeitslosen Jugendlichen durchbrach. 1940

Die jurassischen Gemeinden melden einen Aufschwung der Jugendarbeit dank des von der jurassischen Bezirkssynode geschaffenen Postens des "Animateurs de jeunesse". 1950

Es gibt verhältnismässig wenig Gemeinden, in welchen keine Jugendgruppe besteht. 1960

Ein Grossteil der Männer und Frauen, die heute in der Kirche tätig sind als Sonntagschulhelfer, als Kirchgemeinderäte, als Synodale, sind aus der kirchlichen Jugendarbeit herausgewachsen. 1960

Zuerst springt in die Augen, wie viele traditionelle kirchliche Jugendgruppen in der Berichtsperiode, insbesondere im letzten Jahrfünft, zu existieren aufgehört haben. 1970

Die Jugendgruppen haben kein ausgesprochen kirchliches und schon gar kein bündisches Selbstverständnis mehr, auch wenn sie noch bei der Jungen Kirche oder beim Zwinglibund angeschlossen sind. 1970

Die Blütezeit der organisierten kirchlichen Jugendgruppen scheint vorbei zu sein. Neues besteht erst in tastenden Anfängen. 1970

Rares sont les paroisses qui n’essayent pas de faire quelque chose pour les jeunes. 1970

Gezielte Versuche kirchlicher Jugendarbeit sind durch die Kirchgemeinden und andere kirchliche Organisationen kräftig zu unterstützen. 1970

Weniger Erfolgsmeldungen gibt es in der Jugendarbeit. Es scheint, dass Kapitel stünde unter dem Thema: Ab 16 mit dem Rücken zur Kirche. 1980

"Kirche mit oder ohne Jugend" hiess das Thema der Kirchgemeinderätetagung im Jahr 1970. Heute stellt sich die Frage dringender denn zuvor. 1980

Nur in knapp der Hälfte der Gemeinden existiert eine Jugendgruppe. 1990

Offene Jugendarbeit bieten 82 Kirchgemeinden an, davon 69 selbständig, die andern gemeinsam mit der Einwohnergemeinde. 1990