Weltfrieden

Wir erwähnen die von der schweizerischen protestantischen Kirche ausgegangene Bewegung für eine Weltkirchenversammlung zur Bekämpfung des Rüstungsfiebers. 1920

Aufgabe der Zukunft wird es sein, die Friedensgesinnung und den Verständigungswillen unter den Völkern zu fördern. Das ist die einzig wirksame Form des Protestes gegen den Krieg. 1920

Wichtiger und verheissungsvoller, auch für die Zukunft der Kirche, ist die moderne Frauenbewegung in ihrem vielseitigen Wirken und in ihrem kräftig steigenden Einfluss auf das öffentliche Gewissen und die Umgestaltung der Auffassung über Erscheinungen, wie die des Alkoholismus und der Prostitution, nicht zuletzt auch über die Friedensfrage. 1920

Immer drohender erhob sich die Kriegsgefahr. Am 31. Juli 1914 trat in Konstanz eine Konferenz von Vertretern vieler Kirchen zusammen, um sich für den Frieden einzusetzen – zu spät. 1930

Allerdings ist der Versailler-Vertrag um nichts besser als der Frieden, er hat Verhältnisse geschaffen, die keine Gewähr bieten für dauernden Frieden. 1930

Erst 1919 reichten sich die kirchlichen Vertreter der kriegsführenden Länder wieder die Hand. In Oud Wassenare in Holland geschah das Denkwürdige, dass diese Männer, die gemeinsame Schuld bekennend, gemeinsam das Unser-Vater beteten. 1930

Aber neben der zweifelhaften politischen Verständigung [Versailler-Vertrag] steht nun die Verständigung auf kirchlichem Boden da, die doch wohl neben dem Völkerbund, und ehrlicher noch als dieser, Wege zur Erhaltung des Friedens weist. 1930

Durch Gottvertrauen und Regsamkeit können nun die führenden Männer der Kirche ein Wesentliches dazu beitragen, dass aus dem bloss vertraglichen ein wirklicher Friede werde. 1930

Christlich ist die christliche Kirche nur in dem Masse, als sie mit der alle Menschen und Völker umfassenden göttlichen Herrschafts- und Gemeinschaftsbotschaft ernst macht und sich über alle Schranken und Grenzen, alle Rassen-, Kultur- und Nationalitätenunterschiede hinweg zu einer in ihrem Herrn und Haupt geeinigten Menschheit verbindet. 1940

Einer Anregung des Kirchenbundes folgend, den 31. Januar 1932 als den Sonntag vor Beginn der Abrüstungskonferenz in allen schweizerischen reformierten Kirchen als "Friedenssonntag" zu feiern, schlug der Synodalrat als Thema für den Kirchensonntag dieses Jahres "Friede und Abrüstung" vor, welchem Vorschlag in fast allen bernischen Kirchgemeinden Folge geleistet wurde. 1940

Die Mission wird, je ernster sie es mit ihrem Ursprung und Auftrag nimmt, durch alle Entzweiung hindurch zu einer Wegbereiterin auch für den Völkerfrieden werden. 1940

Die Aufgabe, die sich der Christliche Friedensdienst gestellt hat, für den Frieden auf Erden zu arbeiten, steht noch riesengross vor uns. Sollte das nicht auch die Aufgabe der Kirche sein? 1960

Im Gefühl der Ausweglosigkeit und der Ohnmacht hat man die Frage von Krieg und Frieden verdrängt. 1960

Zwar in der Zeit der Ungarnkrise ging es wie ein Erwachen auch durch die Reihen der Kirchen. Die Fürbittegottesdienste füllten die Kirchen. 1960

Aktive Friedensarbeit wird von der Angst, dem Ostblock in die Hände zu arbeiten, gelähmt. 1960

In unserer Situation zwischen Krieg und Frieden darf die Frage nicht verstummen: Was sollen wir tun? Die Gefahr besteht mächtig, dass man im Gefühl der eigenen Ohnmacht die Frage gar nicht zu erheben wagt. 1960

Die Spaltung in der Frage der Atombewaffnung lähmt die Kirche in der Ausrichtung einer starken Botschaft. 1960

Es geht in der Kirche nicht allein um den Frieden, sondern ebenso sehr auch um die Wahrheit und die Beugung unter Gottes Wort. So können wir auch mit aller Schärfe den Kommunismus verwerfen und darob doch nicht vergessen, dass Christus auch für die im Osten gestorben ist. 1960

Fürbitte und Festigung ökumenischer Beziehungen sind für den Dienst am Frieden besonders wertvolle Mittel. 1960

Immerhin ertönte mehr und mehr aus dem Raum der Kirche der Ruf zum Frieden. 1980